Podiumsdiskussion (in German only):
Die Zukunft des Kinos in einer transnationalen Gesellschaft: Zentrale und dezentrale Methoden der Finanzierung von Räumen für Filmkultur, Wissen und Nachbarschaft
Lars Henrik Gass (Internationale Kurzfilmtage Oberhausen)
Helge Lindh, MdB (SPD), Obmann Ausschuss für Kultur und Medien
Malve Lippmann (bi’bak / Sinema Transtopia, Berlin)
Angela Seidel (Cinémathèque Leipzig)
Moderation: Borjana Gaković (Filmkuratorin, Berlin)
Wie positionieren sich Räume für Filmkultur zu ökonomischen Fragen – von der Finanzierung des Programms bis zur ökonomischen Zugänglichkeit der Veranstaltungen? Zunehmend ist bundesweit die Entwicklung zu beobachten, dass Häuser für Filmkultur als Teil einer “Kreativwirtschaft” betrachtet werden, zum Beispiel durch Förderungen von Kunst- oder Medienhäusern. Die Diskussion fokussiert darauf, wie das Kino als spezifische Kulturtechnik mit all seinen medienhistorischen Besonderheiten verstanden und bewahrt werden kann: Wie kann nichtkommerzielle Kinoarbeit anknüpfend an die historische Idee des kommunalen Kinos (Hilmar Hoffmann) als gesellschaftspolitische, kulturelle und mediale Praxis weitergedacht werden – insbesondere in Bezug auf Finanzierung und die Platzierung in der Kulturlandschaft einer Stadt? Wie lässt sich ein nicht-kommerzielles Kino nachhaltig etablieren, das der Realität einer transnationalen und (post)migrantischen Gesellschaft angemessen ist, das sich als zentraler Ort gesellschaftlicher Öffentlichkeit versteht, filmhistorische als erinnerungskulturelle Arbeit betrachtet und sich für die Vielfalt der Filmkultur und Filmkunst einsetzt? Wie könnte eine bundesweite Kinoförderung aussehen, die Kino neben Theater und Opernhäuser stellt und als Kulturort ernst nimmt? Gibt es den politischen Willen, die gesellschaftliche und edukative Rolle nichtkommerzieller Kinos anzuerkennen und durch eine angemessene Förderstruktur zu erhalten?